Die Top 10 der deutschen Arbeitgeber wird das dritte Jahr in Folge von einem Automobilunternehmen angeführt: BMW thront auf dem 1. Platz und Vorjahressieger Audi rangiert knapp dahinter auf dem zweiten Platz. Auch ein Einzelhändler hat es nun unter die Top 3 geschafft: dm Drogerie Markt. Überraschender Neueinstieg in die Top 10 der deutschen Arbeitgeber: Die Sparkasse Bielefeld.
Bereits zum dritten Mal in Folge untersuchte Statista gemeinsam mit dem Magazin FOCUS, dem Karriere-Netzwerk XING sowie der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu.com die Attraktivität der Unternehmen als Arbeitgeber. Hierfür wurden über 70.000 Arbeitnehmerurteile ausgewertet.
Neben dem Attraktivitätsranking von 1.100 Arbeitgebern liefert Statista die Antwort auf die zentrale Frage: Welche Faktoren beeinflussen die Arbeitgeberattraktivität wie stark (analysiert für 22 Branchen, nach Unternehmensgröße, nach Geschlecht etc.)? Waren in 2014 noch das Image & Wachstum des Arbeitgebers, also sicherheitsrelevante Faktoren, die Kern-Treiber für Arbeitnehmerzufriedenheit, so sind in 2015 Miteinander- und Vorgesetztenverhalten vorrangiger für die Zufriedenheit.
Die Studie zeigt für jede Branche die Bedeutung der sieben Haupteinflussfaktoren auf.Neben diesen mittleren Treiberwerten für jede Branche sind auch für alle 1.100 Arbeitgeber die erreichten Werte für in der Studie enthalten. So können Arbeitgeber individuelle Handlungsansätze für ihr Unternehmen direkt ableiten und sich mit ihrer Branche vergleichen.
Die Grafik bildet die laut Statista Arbeitgeber-Studie 2015 zehn besten Arbeitgeber in Deutschland ab.
Rechtstipps zum Bundesligaauftakt rund um die schönste Nebensache der Welt
Ob Ticketkauf, Taschenkontrolle oder Tumulte im Fanblock: Auch im Fußballstadion gibt es viele rechtliche Abseitsfallen. Passend zum Start der Bundesliga-Rückrunde gibt der Hamburger Jurist Christian Teppe, Partneranwalt von ROLAND Rechtsschutz, nützliche Rechtstipps – damit der Stadionbesuch zur runden Sache wird.
Eintrittskarten gibt’s nur noch auf dem Schwarzmarkt – darf ich zuschlagen?
Das Topspiel ist seit Wochen ausverkauft. Eine eBay-Versteigerung oder ein Schwarzmarkt-Händler vor dem Stadion sind jetzt die letzten Möglichkeiten. Aber ist es erlaubt, auf diesen Wegen an Tickets zu gelangen? Rechtsanwalt Christian Teppe gibt grünes Licht – zumindest für den Käufer: „Viele Spielveranstalter haben zwar in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ein Verkaufsverbot an Dritte stehen. Doch erstens sind diese Verbote gar nicht zwingend zulässig und zweitens betrifft ein solches Verbot sowieso nur denjenigen, der die Karten als Erstkäufer vom Veranstalter erworben hat und dann weiterverkaufen möchte. Tickets bei eBay oder einem Verkäufer vor dem Stadion zu erwerben, ist also erlaubt.“ Schwieriger wird es allerdings bei personalisierten Tickets: Hier rät der Anwalt, die Karten umschreiben zu lassen, da sie sonst ungültig werden könnten.
Jemand bietet mir gegen Gebühr seine Dauerkarte für ein Spiel an – ist das erlaubt?
Wenn man schon ein Spiel verpasst, dann kann man sein Jahresticket doch wenigstens zu Geld machen: So denken einige Dauerkarteninhaber und bieten ihre Karte für einzelne Spiele beispielsweise im Internet an. Rechtsanwalt Teppe rät allerdings davon ab: „Die Dauerkartenverträge verbieten in der Regel die kommerzielle Weitergabe an Dritte. Ein Verstoß kann zur Kündigung der Dauerkarte führen“, so der Hamburger Jurist. Und auch der Käufer könnte Probleme bekommen: „Der Verein könnte den Nutzer der Dauerkarte zur Rechenschaft ziehen, weil dieser somit ohne gültiges Ticket das Stadion besucht hat.“
Taschenkontrolle und Leibesvisitation – muss ich das akzeptieren?
Viele empfinden es als Eingriff in die Privatsphäre, wenn vor dem Eintritt ihre Taschen durchsucht werden und ihr Körper abgetastet wird. Doch wer ins Stadion will, muss diese Prozedur über sich ergehen lassen, wie Rechtsanwalt Teppe erklärt: „Die Zuschauer schließen einen Vertrag mit dem Verein oder dem Eigentümer des Stadions. Die AGB und die Hausordnungen sehen Durchsuchungen der Taschen hier in der Regel vor.“ Gleiches gilt für das Abtasten: „Da die Betreiber ihr Möglichstes tun müssen, um Gefahren von den Zuschauern abzuwenden, und immer wieder gefährliche Gegenstände in die Stadien geschmuggelt werden, sind die Leibesvisitationen auch in den AGBs geregelt und damit zulässig.“
Als Gästefan muss ich nach dem Spiel im Block ausharren – ist das Freiheitsberaubung?
Gerade bei Risikospielen kommt es häufig vor, dass die Gästefans aus Sicherheitsgründen nach Spielende noch eine Weile in ihrem Block bleiben müssen. Dürfen die Veranstalter das von den Besuchern verlangen? Für den Rechtsanwalt eine klare Sache: „Der Veranstalter eines Fußballspiels hat die Pflicht, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um die Schädigung anderer zu verhindern. Hierzu gehört auch die Pflicht, Zuschauer vor Ausschreitungen zu schützen.“ Und die räumliche Trennung der Zuschauer verschiedener Vereine sei hierbei eine geeignete Maßnahme.
Ich habe ein Wurfgeschoss abbekommen und mich verletzt – wer haftet nun?
Trotz sorgfältigster Kontrollen gelangen immer wieder Wurfgeschosse oder Feuerwerkskörper ins Stadion und verletzen andere Zuschauer. Doch wen kann ich zur Rechenschaft ziehen, wenn mir etwas passiert? „Grundsätzlich haftet derjenige, der die Verletzung verursacht hat, also derjenige, der etwa den Feuerwerkskörper gezündet oder einen Gegenstand geworfen hat“, erklärt der ROLAND-Partneranwalt. Eventuell muss auch der Veranstalter haften, denn er hat die Pflicht, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um eine Verletzung von Zuschauern zu verhindern. „Daraus folgt aber nicht, dass der Veranstalter für jeden Schaden haftet, den ein Zuschauer erleidet. Hat der Veranstalter alles ihm Zumutbare getan – zum Beispiel genügend Sicherheitskräfte beschäftigt und hinreichende Einlasskontrollen durchgeführt –, haftet er nicht für die Schäden eines Zuschauers“, so Teppe weiter. Das müsse im Einzelfall entschieden werden.
Das Spiel wird wegen Ausschreitungen abgebrochen – kann ich den Eintrittspreis zurückverlangen?
Wenn es den Schiris zu bunt wird, kann es schon mal sein, dass ein Spiel aufgrund von Ausschreitungen früher abgepfiffen wird. Hat man in diesem Fall eigentlich Anspruch auf eine Entschädigung? Rechtsanwalt Christian Teppe erklärt: „Der Veranstalter schuldet dem Zuschauer ein ganzes Spiel. Wird ein Spiel abgebrochen, hat der Veranstalter seinen Vertrag nicht ordnungsgemäß erfüllt. Kann das Spiel auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht fortgesetzt bzw. nachgeholt werden, kann zumindest ein Teil des Eintrittspreises zurückgefordert werden.“ Der Zuschauer könnte aber auch einen Anspruch auf Schadenersatz haben, zum Beispiel für die zusätzlichen Fahrtkosten. Das alles hängt laut dem Rechtsexperten allerdings vom Verschulden des Veranstalters ab: „Kann der Veranstalter darlegen, dass er für den Spielabbruch nicht verantwortlich ist, weil er alles ihm Mögliche getan hat, um dies zu verhindern, besteht kein Anspruch auf Schadenersatz.“
Juristische Stolperfallen gibt es also selbst in Fußballstadien einige, aber wer die Regeln beachtet, braucht keinen rechtlichen Platzverweis zu befürchten!
Medizinstudenten arbeiten in Zweierteams genauer als allein
Medizinischer Nachwuchs profitiert von der Arbeit im Team. Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung und der Universität Konstanz konnten anhand von Medizinstudenten zeigen, dass Teams akkuratere Diagnosen stellen als Einzelpersonen. Fehldiagnosen sind demnach leicht vermeidbar. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift JAMA* veröffentlicht.
Knapp 90 Medizinstudenten der Charité standen vor der Aufgabe, am Computer simulierte Patientenfälle zu diagnostizieren. Alle angehenden Mediziner hatten einen vergleichbaren Wissensstand und sollten für jeweils sechs Patienten mit Atemnot diagnostische Tests anordnen. Anhand der erhaltenen Ergebnisse galt es, eine Diagnose auszuwählen – entweder als Einzelperson oder zu zweit. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis: Berufsanfänger profitieren von einer Zusammenarbeit im Team, ihre Diagnosen sind akkurater und es entstehen 17 Prozent weniger Fehler. Meist gehen falsche Einschätzungen auf Denkfehler oder Fehler bei der Datenauswertung zurück.
Zwar brauchen die Mediziner im Zweierteam etwas länger um zu ihrer Diagnose zu gelangen, die diagnostischen Tests, die sie anordnen, würden dagegen in einem realistischen klinischen Rahmen weniger Zeit beanspruchen. »Berufsanfänger, die allein arbeiten, sichern sich stärker über aufwendige Diagnostika ab. Teams entscheiden ähnlich wie erfahrene Mediziner und arbeiten mit geringerem Diagnoseaufwand«, sagt Wolf E. Hautz, Erstautor der Studie. Dabei fühlen sich Paare sicherer hinsichtlich ihrer Diagnosestellung. Das individuelle Sicherheitsgefühl sagt allerdings nichts über die Richtigkeit der Diagnose aus. Kooperation kann gerade für Ärzte in Ausbildung ein Gewinn sein. Ähnliche Untersuchungen untermauern den Befund: Teams sind generell besser im Lösen von komplexen Aufgaben.
*Wolf E. Hautz, Juliane E. Kämmer, Stefan K. Schauber, Claudia D. Spies, Wolfgang Gaissmaier: „Diagnostic Performance by Medical Students Working Individually or in Teams“, JAMA, 2015 Jan 20. doi:10.1001/jama.2014.15770.
Erst einmal schreckt der Titel des neuen Buches von Daniel Goleman ab.
„Konzentriert Euch! – Eine Anleitung zum modernen Leben“, München 2014, heißt dort die Deutsche Übersetzung des Englischen Titels „Focus. – The Hidden Driver of Excellence“, New York 2013.
Was zunächst wie eine Titelkopie des Bestsellers „Empört Euch!“ von Stéphane Hessel aussieht – und nach einem Marketinggag klingt – ist bei näherer Betrachtung nicht nur eine direkte Einführung in das Thema, sondern gleichzeitig auch ein Hinweis auf den Umgang mit dem Buch.
Es ist Theorie- und Praxis-Buch in einem.
Inhaltlich geht es – nach Goleman – um die drei Arten der Aufmerksamkeit:
Die Konzentration nach innen
Die Konzentration auf andere
Die Konzentration nach außen
Aufgebaut ist es wie ein Trainingsbuch, da es eine gewisse und für manche gewohnte „Leselogik“ vermissen lässt.
Die Mehrzahl der Leser, die „Linkshirn gesteuert“ sind, werden einen stringenten roten Faden vermissen und dem Autor inhaltliches Herumspringen, fehlende Konzentration und ein Abschweifen vom Thema vorwerfen können.
Diejenigen, die mit beiden Hirnhälften lesen, werden das Buch schmunzelnd als ein Trainingslager verstehen können, die Konzentration zu halten bei ansteigender Komplexität des Stoffes. Dazu gehört, dass der Autor abschweift, in epische Schilderungen von Einzelbeispielen abdriftet, unzählige Studien zitiert, dabei aber den globalen Kontext des Phänomens „Konzentration“ im Auge behält und seine Relevanz für die Auswirkungen auf die heranwachsende Generation unserer westlichen Gesellschaften mit bedenkt.
Sehr anschaulich wird diese Vorgehensweise an einem Beispiel auf Seite 113.
Dort beschreibt er den Spannungskonflikt zwischen Konzentration und Ablenkung als ein „Tauziehen auf der Erregungsebene zwischen den Top-down- und Bottom-up-Schaltkreisen.“
Ebenso spielt er neckisch mit der geweckten Neugier des Lesers, wenn er hin und wieder einige Anmerkungen mit dem Vermerk versieht: „ Nun haben Sie die Konzentration auf den Text verloren . . .“
Nun aber zum Inhalt.
Das 375 Seiten starke Buch ist in 7 Kapiteln sehr anschaulich gegliedert.
Im ersten Teil geht es um die Grundlagen der „ Anatomie der Aufmerksamkeit“ – Was ist und wie funktioniert überhaupt die Konzentration. In den nächsten 3 Kapiteln führt er die unterschiedlichen Arten der Konzentration aus: „Selbstwahrnehmung“ ,
„In anderen lesen“ und „Der große Zusammenhang“. In Teil 5 widmet er sich der Jugend, beim Spielen am Computer, bei dem die Kids durchaus ihre Motorik und Konzentration verbessern lernen. Durch Entspannung und tiefes, bewusstes Atmen kann in der Schule die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit wieder hergestellt werden.
Daniel Goleman geht auch auf die 10.000-Stunden-Regel des Psychologen Anders Ericsson ein „- danach muss man 10.000 Stunden trainieren, bis man auf irgendeinem Gebiet große Erfolge erzielen kann.“ Dabei komme es aber nicht so sehr auf die mechanische Wiederholung an, sondern auf die permanente Veränderung der Ausführung, um so dem Ziel näher zu kommen.
Auf den letzten 100 Seiten geht es in den Kapiteln 6 und 7 um „Die konzentrierte Führungskraft“ und ihre Dreifachkonzentration – nach innen, außen und zu anderen.
Dabei unterstützt die Entwicklung eines systemischen Denkens und die äußerst gute Beziehung zum eigenen Bauchgefühl in hohem Maße die Bewältigung von Komplexität auf allen Ebenen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um auch in Zukunft ein Unternehmen nachhaltig mit großer Verantwortung für Menschen, Planet und wirtschaftlicher Gesundung zu führen.
An dieser Stelle sei ausdrücklich auf die gelungene Übersetzungsleistung von Sebastian Vogel aus dem Amerikanischen hingewiesen, der in den Anmerkungen auch die deutschsprachigen Titel und ihre Übersetzer wertschätzend erwähnt.
Daher ist die Übelsetzung des Titels offenbar eine Lektorenentscheidung gewesen.
Der Sprachduktus des Buches lässt keine andere Vermutung zu.
Daniel Goleman, geboren 1946 in Stockton, Kalifornien, lehrte jahrelang als klinischer Psychologe an der Harvard Universität, daneben gab er die Zeitschrift ›Psychology Today‹ heraus. Bekannt wurde er durch sein 1995 erschienenes Buch »Emotionale Intelligenz«, das international zum Bestseller…