Ai Ki Ken Do – Ein Workshop zur Selbstführung

Ai Ki Ken Do bezeichnet die Verbindung zwischen Aikido, der japanischen Selbstverteidigungskunst und Kendo, dem sportlichen Schwertkampf – hier allerdings ohne Körperkontakt und „Rüstung“.

Ai Ki Ken Do im Sport
Ai Ki Ken Do im Sport

Beim Umgang mit dem Schwert geht es darum, den kraftvollen Kern der inneren Mitte aufzuspüren. Nur die Schwerter aus Holz begegnen einander im geschützten Raum.

Die Schwertführenden stehen sich unterstützend als Partner gegenüber und erproben Elemente der Selbstführung wie Zielgerichtetheit, gelassene Konzentration, Flexibilität, Intuition, klare Kommunikation und den Unterschied zwischen innerer und äußerer Kraftanwendung.

Mit dem Ansatz des Modelllernens werden Fähigkeiten ausgebildet, die den Herausforderungen eines komplexen, stressbehafteten Lebens entgegenwirken.

Eine Einführung in die Ki-Atmung und Übungen der Balance und Achtsamkeit sind ebenso Bestandteile des Kurses wie Reflexionen über den Transfer des Gelernten in den persönlichen wie beruflichen Alltag.

Leitung:  Hans-Josef Hinken, Coach & Trainer, www.hans-hinken.de

Ort:   Praxis am Tierpark, 44225 Dortmund, Hagenerstr. 38

Zeit: Freitag,  12. 06. 15 von 19 bis 21 Uhr, Samstag, 13. 06. von 09 bis 17 Uhr

Teilnehmer:  max. 10 Teilnehmer/innen

Kosten:      € 120,- incl. 19 % MwSt, davon sind € 50,- bei Anmeldung zu entrichten, die bei Nichterscheinen einbehalten werden.

Anmeldung:  Wolfgang Link, Praxis am Tierpark, 44225 Dortmund,
Hagenerstr. 38

E-mail:         w-link@gmx.de

Anmeldeschluss: Freitag, 05. 06. 2015

Das wird Fitness-Studios nicht freuen

Das Hormon Oxytocin: Mehr Sympathie für starke Männer

Männer finden körperlich trainierte, muskulöse Männer weniger sympathisch als schmächtige Männer. Das konnte in vielen Studien nachgewiesen werden. Unter dem Einfluss des Hormons Oxytocin allerdings verschwindet dieser Effekt und muskulöse Männer werden sympathischer beurteilt. Das zeigt eine aktuelle Studie von Psychologen der Universitäten Freiburg und Köln, die jetzt in der Fachzeitschrift „Social Cognitive and Affective Neuroscience“ veröffentlicht wurde.

Wie attraktiv oder vertrauensvoll wir jemanden finden, hängt von vielen Faktoren ab. „Auch die körperliche Erscheinung eines Menschen beeinflusst, wie ihn andere wahrnehmen, da körperliche Kraft und Größe aus evolutionärer Sicht Hinweise auf Dominanz und Bedrohung darstellen“, sagt der Sozialpsychologe Thomas Mussweiler. Gemeinsam mit dem Biopsychologen und Neurowissenschaftler Markus Heinrichs hat er untersucht, ob Männer Fotos von muskulösen Gleichaltrigen weniger sympathisch bewerten als die von schmächtigen Altersgenossen. Sie wollten außerdem wissen, ob die Bewertung eines anderen Mannes durch das Hormon Oxytocin beeinflusst wird. Oxytocin ist für das soziale Verhalten (wie Blickkontakt, Vertrauen, Berührungen) sehr wichtig.

Die Wissenschaftler luden für ihr Experiment 100 männliche Studenten Anfang 20 ins Labor ein. Jedem Probanden wurde per Nasenspray eine Substanz verabreicht, die bei der einen Hälfte der Probanden das Hormon Oxytocin enthielt und bei den restlichen 50 Probanden ein Placebo. Welcher Proband welche Substanz bekam, erfolgte zufällig und verdeckt für alle Beteiligten. Danach betrachteten die Studenten das Foto eines Mannes am Computer. Dieses Foto lag in zwei Varianten vor. Gesicht und Gesichtsausdruck des Mannes waren auf beiden Bildern gleich, aber der Körper war digital manipuliert. Die eine Hälfte der Probanden betrachtete das Foto eines gleichaltrigen muskulösen Mannes. Die andere Gruppe betrachtete das Foto eines schmächtigen Altersgenossen. Die Forscher kreuzten die beiden Versuchsbedingungen, so dass jeweils die Hälfte der Oxytocin- und der Placebo-Gruppe das Bild des muskulösen Mannes betrachtete, während die andere Hälfte beider Gruppen das Bild des schmächtigen Mannes ansah.

Muskeln wirken unsympathisch

Die anschließende Aufgabe der Studenten war es, sich vorzustellen, mit dem Mann in Kontakt zu treten und diese Situation niederzuschreiben. Danach sollten sie den Mann auf dem Foto beurteilen: wie alt und wie stark er ist, wie ähnlich er ihnen selbst und ihrem Freundeskreis ist, und wie sympathisch sie ihn finden. Die Wissenschaftler verglichen die Bewertungen der beiden Bildervarianten durch die Oxytocin- und die Placebo-Gruppe. Die Ergebnisse zeigen, dass der muskulöse Mann insgesamt weniger sympathisch beurteilt wurde als der schmächtige Mann.

Oxytocin verändert die Sympathiebewertungen

Unter Einfluss von Oxytocin dagegen waren die Sympathiebewertungen für körperlich dominante, muskulöse Männer höher: bei dieser Gruppe wurden der muskulöse und der schmächtige Mann annähernd gleich sympathisch bewertet. Die Studenten der Placebo-Gruppe hingegen fanden den muskulösen Altersgenossen deutlich weniger sympathisch als den schmächtigen. Es zeigte sich auch, dass der muskulöse Mann von beiden Gruppen als der eigenen Person und dem eigenen Freundeskreis weniger ähnlich eingeschätzt wurde. Oxytocin scheint also die Sympathie gegenüber dem muskulösen Mann verbessert zu haben, ohne ihn aber ähnlicher erscheinen zu lassen. „Wir gehen davon aus, dass Oxytocin eine wichtige Rolle bei der sozialen Annäherung spielt“, fasst Markus Heinrichs die Ergebnisse zusammen, „das Hormon stellt damit eine wichtige Voraussetzung für die Erweiterung und Sicherung sozialer Netzwerke dar.“

Möglicher Einsatz von Oxytocin zur Therapie von sozialen Störungen

Heinrichs erforscht derzeit, inwieweit das Hormon Oxytocin in Kombination mit Psychotherapie eingesetzt werden könnte. Insbesondere psychische Störungen mit schweren zwischenmenschlichen Problemen, wie zum Beispiel Autismus oder die Borderline-Persönlichkeitsstörung, könnten davon profitieren. „Seit einigen Jahren lässt sich nicht mehr bestreiten, dass das Hormon Oxytocin eine zentrale Rolle für unser Sozialverhalten spielt“, sagt Heinrichs. „Die nächsten Jahre werden dadurch geprägt sein, das klinische Potential für sogenannte ‚soziale Störungen‘ zu ermitteln und Psychotherapie da wirksamer zu machen, wo die Entwicklung schon zu lange stagniert oder wie beim Autismus weitgehend ausbleibt.“

Die Originalstudie finden Sie hier:
Chen, F. S., Mayer, J., Mussweiler, T., & Heinrichs, M. (in press). Oxytocin increases the likeability of physically formidable men. Social Cognitive and Affective Neuroscience. doi:10.1093/scan/nsu116

http://scan.oxfordjournals.org/content/early/2014/09/24/scan.nsu116.long