Mit Leidenschaft und Spiritualität zu einem Leben mit außerordentlichem Erfolg

Wenn ein Buch auf der Titelseite als „Der Bestseller aus Japan mit weltweit mehr als 5 Millionen verkauften Exemplaren“ angepriesen wird, und der Autor als „Einer der fünf wichtigsten Management-Gurus der Welt“ (THE ECONOMIST) beschrieben wird, so dass kaum Platz für den Titel bleibt, so macht mich das stutzig bis argwöhnisch.
Ursprünglich im Jahr 2004 in Japan erschienen, wurde es im Frühjahr 2020 ins Deutsche als 15. Sprache weltweit übersetzt und editiert.
Der CEO DR. Kazuo Inamori, Gründer und Ehrenpräsident von Kyocera, schrieb „Der Kompass für das Leben“ als Leitfaden für ein sinnerfülltes Leben in Familie und Beruf.
Er behauptet darin, mit Leidenschaft und Spiritualität zu einem Leben mit außergewöhnlichem Erfolg gelangen zu können.
Das Buch – verteilt auf 200 leicht zu verstehenden Seiten – ist in 5 Kapitel gegliedert.
Zunächst geht es darum „Unsere Wünsche (zu) verwirklichen“. Hier baut er auf die Klarheit und Kraft des Geistes, der sich durch alle Aspekte des Buches wie ein roter Faden zieht.
Dann geht es darum, „In Wahrheiten und Prinzipien (zu) denken“, das eine Herangehensweise der japanischen Kultur reflektiert, um danach „Den Geist (zu) erheben und (zu) verfeinern“. Hier geht er auf die buddhistische Tradition der sechs Vollkommenheiten ein.
In Kapitel 4 „In einer Haltung selbstlosen Dienens leben“ beschreibt er die Haltung zu Selbstlosigkeit und Mitgefühl, um sich im letzten Kapitel „Auf den Fluss des Universums ein(zu)stellen.“
Der Inhalt ist eher philosophischer Natur und darin verwebt der Autor seine eigene Entwicklung von einem Start-up Gründer zum CEO eines der führenden japanischen Unternehmens, das weltweit Beachtung findet, hin zur Einkehr in ein buddhistisches Kloster, um dort Mönch zu werden und seinen Lebensabend zu verbringen. Und auch dieser Lebensabschnitt war nicht sein letzter Schritt.
Ohne prophetische Begabung zu besitzen, ist den Herausgebern in Deutschland ein Buch zur rechten Zeit gelungen.
Die Corona Pandemie, mit der wir uns nicht nur in diesem Jahr werden auseinandersetzen müssen, macht Besinnung und Neubeginn im Denken überdeutlich, damit für eine lebenswerte Zukunft jetzt die Weichen in eine nachhaltige, lebensbejahende Richtung gestellt werden.
Oder – um es mit den Worten des Autors zu sagen: “ Es wird Zeit, dass wir uns ernsthaft damit befassen, wie wir auf diesem Planeten koexistieren können, indem wir unsere Lebensweise nicht auf Wirtschaftswachstum gründen, das von egoistischem Begehren getrieben wird, sondern auf Rücksichtnahme, Liebe, Zuneigung und Altruismus.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.